Die Firma Kunzmann ist für ihre hoch qualitativen Getränke bekannt – Wasser, Wein, Fruchtsafte, Glühwein. Was viele aber nicht wissen: Das Dasinger Familienunternehmen arbeitet komplett CO2-kompensiert.

1953 wurde die Firma von Rudolf Kunzmann als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Sie entwickelte sich vom Wein- und Spirituosenhandel immer weiter. 1995 trat Jürgen Kunzmann in die Geschäftsleitung ein. Mittlerweile arbeiten 70 Mitarbeiter dort und es gibt zwei Produktionsstandorte, in denen im Jahr 2020 56.000 Flaschen Getränke produziert wurden. Die hohen Qualitätsstandards sind Jürgen Kunzmann wichtig: „Ich bin verantwortlich dafür, dass meine Kunden ein gutes Produkt bekommen.“

Jürgen Kunzmann hat ein großes Herz für die Umwelt. Die Natur sei eine wichtige Ressource, die geschützt werden müsse, sagt der Firmenchef. So nutzt er für seine Getränke, wo es möglich ist, Mehrweg-Glasflaschen, die bis zu 60 Mal wieder befüllt werden können. In den Bereichen, in denen der Einsatz von Mehrwegflaschen noch nicht möglich ist, suchen Jürgen Kunzmann und sein Team klimafreundlichen Alternativen. Seine Weinkellerei ist seit dem Bau 2010 bereits CO2-kompensiert. Seit letztem Jahr arbeitet Jürgen Kunzmann mit der Firma Ilzhöfer als Partner für die CO2- Kompensation zusammen und hat in diesem Zug sein komplettes Unternehmen kompensiert. „Mir ist bewusst, dass ich durch die Produktion die Umwelt belaste, und das tut mir in der Seele weh. Deshalb habe ich mich für die CO2-Kompensation entschieden”, sagt Jürgen Kunzmann. Er weiß, dass er nicht nur viel Verantwortung für seine Familie, seine Mitarbeiter sowie für seine Kunden trägt. Er ist sich auch seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst.

Daher hat sich Jürgen Kunzmann auch bereits mehr für die Umwelt eingesetzt, als er gesetzlich dazu verpflichtet gewesen wäre. Für den Kauf einer Gewerbefläche musste er beispielsweise eine Ausgleichsfläche schaffen. Er pflanzte die dreifache Menge an Bäumen als verlangt war, stellte Insektenhotels und Vogelkästen auf und säte eine Blumenwiese. Zudem erhielt die neue Halle eine Grünbedachung. Aber das reichte Jürgen Kunzmann noch nicht. Er ging noch einen Schritt weiter.

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Jürgen Kunzmann, Geschäftsführer

Umweltschutz – aus der Überzeugung heraus.

Die Überlegung, mit der Firma Ilzhöfer im Bereich Klimaschutz zusammen-zuarbeiten, ist ihm leicht  gefallen. Jürgen Kunzmann: „Die Projekte, durch die bei der Firma Ilzhöfer das CO2 kompensiert wird, sind einfach viel greifbarer als bei meinem vorherigen Anbieter. So war es für mich eine einfache Entscheidung. In diesem Zuge habe ich auch beschlossen, nicht nur die Weinkellerei klimaneutral zu stellen, sondern mein komplettes Unternehmen. Klimaschutz ist ein globales Thema – ich bin ein kleines Puzzleteil, das ein Teil des Ganzen ist.“

Für die Klimaneutralstellung ist es erst einmal wichtig zu wissen, woher das CO2 kommt. Dazu werden auf einem Datenerfassungsbogen alle Abläufe notiert, bei denen CO2 entsteht. Neben Strom und Heizung fällt hierunter auch die interne und externe Logistik, Verpackungen der Produkte und auch die Arbeitswege der Mitarbeiter. Aus diesen Daten werden dann von einem externen Dienstleister die Emissionen in Tonnen ausgerechnet und der Kunde erhält eine Übersicht, wo im eigenen Unternehmen das meiste CO2 entsteht.

Für die Einführung hat das Familienunternehmen ungefähr ein halbes Jahr gebraucht. Begonnen mit der Aufnahme der Daten, der internen Kommunikation hin zur Produktion neuer Labels für die Produkte. ”Der Aufwand für die Umsetzung war okay. Anfangs war es etwas schwierig, alle Daten für die Berechnung zusammenzustellen, doch das wird ab dem zweiten Jahr leichter, weil man weiß, wer die Ansprechpartner sind“, sagt Jürgen Kunzmann rückblickend.

Dieser Einsatz für die Umwelt lohnt sich, ist sich Jürgen Kunzmann sicher. Und er hat dadurch auch schon eine schöne Überraschung erlebt. Häufig erzählen neue Bewerberinnen und Bewerber, dass das umweltfreundliche Profil der Firma mit ein Grund war, warum sie sich beworben haben.

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Jürgen Kunzmann, Geschäftsführer & Stephan Schmidt, Qualitätsmanagementbeauftragter in der Produktionshalle der Weinkellerei
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Der Umweltgedanke war ausschlaggebend für eine Begrünung des neuen Hallendachs

Text: Daniela Sturm / Fotos: Charlotte Størk Walch und Jürgen Kunzmann